Weihnachtsmenü - Das Dessert

Nur noch wenige Tage bis Weihnachten, höchste Zeit um das stressfreie Weihnachtsmenü zu komplettieren!

Die Vorbereitungen gehen in die Zielgerade, Konflikte vorprogrammiert! Heute habe ich bei frühlingshaften 12 Grad einen schönen Christbaum von einem Vorarlberger Bauern erstanden. Die Wahl des richtigen Baumes widerspiegelt schon fast eine Lebenseinstellung. Meiner Frau gefallen Nordmanntannen, die sind so schön buschig und die Kabeln der Lichterketten sind wunderbar zu verstecken. Der Baum sieht aus wie eine Mischung aus unserer Katze, die im Hochwinter draußen vergessen wurde (so wie diese neonfarbigen Staubwedel aus den Neunzigern) und Frau Geiss, die mit ihrem penetranten Roooooobert, frisch vom Friseur. Alle Nordmanntannen sind perfekt! Sie sind perfekt im Wuchs, schön buschig und dicht, sie sind Schwiegermutters Traum. Sie wirken zu perfekt, zu schön und überhaupt repräsentieren sie für mich den typisch amerikanischen Christbaum. Es fehlt nur noch der bescheuerte Coca-Cola-Weihnachtsmann der auf seiner bescheuerten Strickleiter den ebenso bescheuerten Baum erklimmt. Dazu gibt es Schokobehang und blinkende LED-Lichtchen - diese mit Funkverbindung, dann kann man schon in der Tiefgarageneinfahrt die Disco in der Wohnung anlaufen lassen. Ein Traum aus Kitsch.

 

Ich habe mich auch heuer wieder für eine schlichte Weißtanne entschieden. Der Schmuck soll ebenso schlicht bleiben, etwas Lametta, ein paar Kugeln, Sterne aus Stroh und echte Kerzen. Echte Kerzen aus Wachs mit einem blechernen Tellerchen drunter. Echte Kerzen bei denen die gute Stube innert Sekunden im Vollbrand steht wenn man pennt. Ein echter Männerbaum also. Unsere Vorfahren haben gelernt das Feuer zu beherrschen und dieser Trieb ist im Manne wohl zu einem guten Teil erhalten geblieben - nutzen wir diese Fähigkeit und möge die Macht mit uns sein!

 

Wenn ich mich richtig erinnere, dann gab es in jedem Jahr eine Weißtanne. Bis auf einmal. Die Katze meiner Frau und ich waren nicht die dicksten Freunde, sie lebt jetzt leider nicht mehr. Diese Katze hatte einen ganz speziellen Vogel. Sie fraß Lametta und der Baum war ihr Ausguck. Im folgenden Jahr kaufte ich eine Blaufichte, oder auch Stechfichte genannt und das Problem war gelöst. Die Blaufichte hat Nadeln die so spitz sind, dass man sie ohne Handschuhe nicht mal in die Gute Stube bekommt. Nach der ersten Klettertour war der Keks gegessen. Es gab nie wieder ein Problem mit dem Kater und dem Baum.

 

Dieses Jahr war zum ersten Mal seit Jahren wieder meine Frau beim Kauf dabei. Ich bin da pragmatisch. Normalerweise kaufe ich den schlechtesten Hund den der Bauer auf seinem Hof stehen hat. Ich mag diese Charakterbäume. Die Königsklasse wäre natürlich sich seinen Christbaum zu wildern. Sowas würde ich natürlich nie über mich bringen. Die nervliche Anspannung dabei erwischt zu werden würde mich total fertig machen. 

 

Na, jedenfalls habe ich meinen Baum gefunden und ich denke wir beide harmomieren, jedenfalls solange bis der Gute in den Ofen marschiert. Meine Frau zieht nur die Augenbrauen hoch und meint "Der sieht aus als hätte er schon die zweite Chemo hinter sich". Das ist für mich der Beweis, dass ich genau das richtige Stück ausgewählt habe. 

 

Der Abschluss meines stressfreien Weihnachtsmenüs bildet eine klassische Creme brulee, jedoch etwas aufgemotzt. Die Creme brulee wird mit Lavendel und Korinader aromatisiert, richtig weihnachtlich eben. In dieser Nachspeise sind genügend Kalorien um eine halbe Kompanie über den Winter zu bringen aber hey, es ist Weihnachten und der Sommer noch fern!

 

Zutaten Creme brulee

 

1 EL feiner Rohrzucker

600 ml Sahne/Milchgemisch (halb-halb)

echte Vanilleschoten

1 TL zerstoßener Koriander

1 TL Lavendelblüten

Abrieb einer halben Zitrone

Abrieb einer halben Orange

80 g Zucker

7 Eigelb

feiner Rohrzucker für die finale Karamellschicht

 

Zubereitung Creme brulee

 

Vorbereitung vor dem Heiligen Abend: Den Rohrzucker im Backrohr auf einem Backpapier zusammen mit dem zerstoßenen Korianader  karamellisieren lassen. In einem Topf die Mischung aus Milch und Rahm zum kochen bringen, eine Vanilleschote mit einem Messer auskratzen und ebenfalls hinzugeben. Den Abrieb einer halben Zitrone und einer halben Orange sowie die Hälfte des Zuckers dazugeben, ebenso das Karamell gehackt hinzufügen, gut verrühren und den Topf vom der Platte ziehen. Das Ganze etwa 15 Minuten abgedeckt ziehen lassen. Die Eigelbe in einer Schüssel mit der anderen Hälfte des Zuckers gut verrühren. Diese Mischung sollte nicht schaumig geschlagen werden, es würde Blasen geben und die sehen dann nicht sehr hübsch aus. Die Eigelbe mit der noch heißen Milch-Sahne-Mischung verrühren. Dieses Gemisch durch ein Sieb gießen um Lavendel, Vanilleschote und Co zu entfernen.

 

Förmchen mit der flüssigen Masse füllen und in einem tiefen Backblech platzieren. Das Backblech mit Wasser füllen und in das auf 160 °Celsius vorgeheizte Backrohr schieben. Die Creme etwa 50 Minuten stocken lassen. Nach 40 Minuten prüfen ob die Creme fest wird, die 50 Minuten sind nur ein Richtwert. Die Förmchen mit der gestockten Masse aus dem Rohr nehmen, abkühlen lassen und im Kühlschrank bis zum Heiligen Abend aufbewahren.

 

Fertigstellen am Heiligen Abend: Die Förmchen eine halbe Stunde vorher aus dem Kühlschrank nehmen, mit feinem Rohrzucker bestreuen und mit einem Brenner, gibt es für ein paar Euro im Baumarkt, den Zucker schmelzen bis er Farbe annimmt.

 

Das wäre mein Vorschlag für ein stressfreies Weihnachtsmenü, über eine Rückmeldung von euch würde ich mich sehr freuen! 

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Silvia (Montag, 21 Dezember 2015 08:09)

    Wunderbar!

    LG
    Silvia

  • #2

    Herbi (Montag, 21 Dezember 2015 14:13)

    Super geschrieben aber bist du uns nicht noch das Ende der "SCS-Geschichte" schuldig?? Lg Herbi

  • #3

    Johnathan Maggio (Donnerstag, 02 Februar 2017 10:41)


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    Marcel Niccum (Samstag, 04 Februar 2017 09:36)


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