Sushi für Anfänger

Sushi kann doch nicht so schwer sein, oder doch?

Seit längerem wünscht sich meine Lieblingsfrau in diesem Blog das Thema "Sushi". Nach einer, für sie jedenfalls, gefühlten Ewigkeit wurde nun dieser Wunsch erfüllt. Fast alle Zutaten finde ich in einem Supermarkt bei mir um die Ecke. Das Mädchen an der Kassa kennt mich schon seit Jahren - mit meinen nahezu zwei Metern habe ich auch einen gewissen Wiedererkennungswert. Trotzdem läuft jedes Mal der fast idente Dialog ab. Sie fragt mich mit quietschender Stimme immer und immer wieder ob ich ich eine Kundenkarte habe. Nein, ich habe keine - meine Daten gehören mir und nein ich will auch keine und ja, die ganzen umwerfenden Vorteile sind mir egal und nein, ich will mir nicht bares Geld mit dieser Karte ersparen. Langsam glaube ich, dass es ist ein Spiel ist zwischen uns zwei hübschen. Vielleicht hat sie mit einer Kollegin gewettet. Entweder ich beantrage eines Tages eine Karte oder ich drehe an der Kassa komplett am Rad und bekomme dafür lebenslängliches Betretungsverbot. 

 

Den Fisch kaufe ich in einem Fischladen auf der schweizer Seite des Rheins, hier ist Vertrauen gefragt. Der Fisch kostet ein Vermögen da er Sushi-Qualität aufweisen muss. Immerhin wird der Fisch roh verzehrt. Ich kaufe die vier Klassiker - Butterfisch, Lachs, Black Tiger und Thunfisch. 

 

Die Gäste meines spontanen einberufenen Sushi-Workshops merken sehr schnell, dass ich nicht die leiseste Ahnung habe von der Sushiproduktion. Ich warte auf einen Geistesblitz und würde heute noch darauf warten - anstatt des Geistesblitzes bleibt es so dunkel wie in einer Kuh. Wir finden zwar ein Tutorial doch die ersten Versuche arten eher in einem Torturial aus,... Es ist wie bei einem schweren Verkehrsunfall - schrecklich aber hinsehen muss man trotzdem. Hat man jedoch erst die richtige Menge an Reis und Fisch, dass geht es wie von selbst, sie schmecken fantastisch und nach und nach können sich die Dinger richtig sehen lassen. 


Eine große Kunst ist es nicht und wir werden uns in Zukunft sicher die eine oder andere Ladung Sushi selbst machen. 

 

Zutaten:

 

Sushi Reis, gekocht und mit Reisessig aromatisiert

Noriblätter

Wasabi

etwas warmes Wasser mit Reisessig

Fisch in Sushiqualität

1 reife Avocado 

1 kleine Gurke

Bambusmatte

Sojasauce

gerösteter Sesam

eingelegter Ingwer

 

Zubereitung:

 

Ein halbiertes Noriblatt wird mit der glatten Seite nach unten auf die Matte gelegt. Zum Rand hin sollten ca 5 cm Platz bleiben. Die Finger in warmes Wasser tauchen, so klebt der Reis nicht an den Fingern. Das Noriblatt mit den Reis ca 1 cm dick bestreichen und am unteren Rand ca 2 cm frei lasen. Hier ist Genauigkeit gefragt, sonst lässt sich die Rolle später nicht schließen. Der Reis wird mit Wasabi bestrichen und mit feinen Streifen vom Fisch sowie von der Avocado etwa mittig belegt. Nun kommt der entscheidende Moment - die Matte gleichmäßig unter etwas Druck nach unten zu einer Rolle formen. Je nach Geschmack werden die Rollen rund oder eckig geformt. Die Rolle muss jetzt nur noch in gleichmäßige Stücke geschnitten werden - zusammen mit Sojasauce, Wasabi und eingelegtem Ingwer anrichten.

 

Die Nigiri, das sind die Reisbällchen mit Fisch, sind am schnellsten fertig. Einen Esslöffel Reis mit angefeuchteten Händen zu einem gleichmäßigen Bällchen formen. Etwas Wasabi auf den Reis, ein Streifen Fisch und fertig. 

 

 

Nach anfänglicher Scheu hatten wir dann den Dreh raus und wir verdrückten so viele Maki, California Rolls, Nigiri und Co bis wir fast platzen. Es ist wahrlich keine Hexerei und in so einer Runde wie wir es waren macht es als Sahnehäubchen auch noch richtig Spaß.

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Gotle (Montag, 18 Januar 2016 17:56)

    Ja so einen Sushikurs würde ich auch sofort, kenn bislang nur die Vegivariante. Schön, dass du/ ihr immer wieder neue Einfälle habt.
    Ich freu mich auf euch am Samstag.

  • #2

    Robin (Freitag, 08 April 2016 10:09)

    Hallo,
    wieder ein sehr toller Beitrag.
    Das sind die richtige Tipps für die Sushi Anfänger.
    Toll !
    Robin