Das besoffene Filet

... oder sind die Kinder aus dem Haus tanzt die Maus!


Der Kochchaot und seine Frau haben was zu feiern, Sie hat ein eigenes Gewerbe angemeldet, er einen Blog eingerichtet. Was jetzt noch fehlt ist der erste echte Post. Die Kinder wurde bereits Nachmittags von den Großeltern abgeholt und kommen erst Tags darauf, vermutlich wie üblich auf die Werkseinstellungen zurück gesetzt, vom Kurzurlaub nach Hause. In jüngeren Jahren wären wir vermutlich bis 22 Uhr in der Wohnung herumgelungert um dann das Haus für acht Stunden zu verlassen. Pünktlich zum Sonnenaufgang wäre man dann ins Bett gefallen um sich von den Strapazen der Nacht zu erholen. Mit Kindern ist in der Regel bereits um 22 Uhr der Akku so leer, dass sich Pläne für den Rest der Nacht von selbst erübrigen. 

 


Nach dem Besuch beim Metzger meines Vertrauens war klar was der erste Post beinhalten soll. Gekocht wird heute Abend ein Rindsfilet, flambiert mit schottischem Single Malt. Beilage? Knoblauchbrot, somit ist es nicht so einfärbig am Teller. Mir wäre ein Brocken Fleisch mit 400 - 500 Gramm und dazu ein kräftiger Roter vollkommen ausreichend. Ich beginne damit Butter in einem Topf zu schmelzen, so ist die aromatisierte Butter später einfacher auf das Brot aufzutragen. Sobald die Butter geschmolzen ist presse ich drei Zehen Knoblauch in die Butter und salze kräftig. Da ich gerne scharf esse gebe ich noch etwas gemahlenen Chili dazu und stelle den Topf beiseite. Das Rindsfilet gebe ich zwei Stunden vor der Verarbeitung aus dem Kühlschrank und lasse es Raumtemperatur annehmen. Für die Zubereitung bestreiche ich das Fleisch lediglich mit etwas Öl, so wird es in der Pfanne nicht kleben bleiben. Am liebsten verwende ich Erdnussöl, es ist geschmacksneutral und für hohe Temperaturen geeignet. 

 

Ich heize die Pfanne gut vor und lege die Filets hinein. Nach gut 4 Minten drehe ich das Fleisch um 45 Grad, so erhalte ich das dekorative Muster. In der Zwischenzeit bepinsle ich die halbierten Baguette großzügig mit der Knoblauchbutter und heize das Backrohr mit der Grillfunktion vor. Nach weiteren 4 Minuten wende ich die Filets und drehe sie nach ein paar Minuten wieder um 45 Grad.

 

Meine Frau mag ihr Stück am liebsten nur mit Salz und Pfeffer, so entnehme ich ihres nach etwa 9 Minuten, nicht ohne die Garprobe zu machen und lege es in die Wärmeschublade damit es noch etwas rasten kann. Nun ist der immer wieder spannende Moment des Flambierens gekommen. Ein bisschen zu wenig und es brennt nicht, ein bisschen zu viel und es wird hell im Raum. Bitte beim Whisky nicht sparen, wenn man den Billigsten rein gibt, dann kommt auch nichts vernünftiges dabei raus.

 

Ein guter Schluck in die Pfanne und Feuer dazu. Es war wohl, wie üblich, ein Schluck zuviel und wenn am Parkplatz vor dem Haus Personen gestanden hätten, dann hätten sie wohl die Flammen aus dem Dampfabzug schlagen sehen. Meine Frau denkt sich "typisch" und ist wieder mal froh, dass niemand dabei verletzt wurde.


Nach wenigen Sekunden ist der Alkohol verbrannt und die Aromen bleiben zurück. Das Fleisch raus aus der Pfanne und zum anderen an die Wärme legen. In der Zwischenzeit die Brote in den Ofen schieben und kross werden lassen. Die Filets großzügig mit Salz und Pfeffer bestreuen und gemeinsam mit den Broten auf einem vorgewärmten Teller anrichten.  

Genau mein Garpunkt, der Single Malt kommt toll in Kombination mit dem charakteristischen Geschmack vom Rind und somit ist für mich der Abend schon perfekt. 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0